Die Schlappohrproblematik

Zwergwidder sind wahnsinnig süß und gerade bei Familien mit Kindern sehr beliebt, doch die Schlappohren bergen für die Kaninchen viele Gefahren…

 

Zwergwidder haben viele Vorteile: Im Gegensatz zu anderen Rassen sind sie meist sehr zutraulich und tiefenentspannt. Allerdings gelten Widder nicht umsonst als Qualzucht. Durch die hängenden Ohren haben diese Kaninchen einen Knick im Gehörgang. Und dieser Knick hat es in sich:

  • Das Kaninchen hört schlechter, da die Schallwellen durch den Knick nicht optimal weitergeleitet werden (nicht umsonst stellt ein „normales“ Kaninchen die Ohren auf, um besonders gut hören zu können)
  • Das Ohrensekret kann nicht mehr abgebaut werden; die Gehörgänge verstopfen
  • und dazu bildet das viele Sekret einen optimalen Nährboden für Bakterien. Die Folge: Ohrenentzündung!

Weitere Nachteile sind, dass Widder nicht so gut wie andere Kaninchen hören und es bei Kämpfen, z.B. bei Vergesellschaften, schnell zu bösen Verletzungen an den Ohren kommt. Schnell passiert es, dass ein Schlappohr durch eine Kralle gespalten wird. Kaninchen kommunizieren außerdem mit den Ohren. Wie soll das mit Schlappohren funktionieren?

Viele Leute wissen nichts von der Schlappohrproblematik, bevor sie sich Kaninchen anschaffen. Doch was tun, wenn man die Widder hat? Auch wenn sich noch keine gesundheitlichen Probleme abzeichnen, kann eine regelmäßige Ohrenreinigung diese vorbeugen, wenn auch nicht immer vermeiden. Widderbesitzer sollten sich hier auf jeden Fall von ihrem Tierarzt beraten lassen.

Auch wenn Widder extrem süß aussehen, hoffe ich, dass die Zucht dieser Rasse schon sehr zeitnah verboten wird. Bis dahin kann man nur an die Vernunft der Züchter appelieren bzw. als Interessent den Kauf von Zwergwiddern nicht weiter unterstützen. Viel besser sind sowieo „Seconhand-Kaninchen“, die u.a. in Tierheimen auf neue Besitzer warten.